Wird man im Alter kurzsichtig oder weitsichtig?
Vereinfacht gesagt kann man sagen, dass man im Alter weitsichtig wird. Ganz so simpel ist es dann aber doch nicht. Zwar kommt es bei der Alterssichtigkeit zu Beschwerden, die typischerweise denen einer Weitsichtigkeit ähneln. Trotzdem kann man hier nicht von einer klassischen Weitsichtigkeit (Hyperopie) sprechen.
Denn anders als bei Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit, die durch eine falsche Augenform verursacht werden, verliert die Augenlinse bei der Alterssichtigkeit ihre Elastizität, wodurch das Fokussieren auf nahe Objekte zunehmend schwieriger wird.
Doch wie unterscheidet sich die Alterssichtigkeit noch von der klassischen Weitsichtigkeit, und welche Lösungen gibt es? In diesem Beitrag klären wir die Unterschiede und stellen moderne Behandlungsmöglichkeiten vor.
Kurzsichtig oder weitsichtig – so unterscheiden sich die Fehlsichtigkeiten
Kurzsichtigkeit (Myopie) und Weitsichtigkeit (Hyperopie) sind zwei häufige Fehlsichtigkeiten, die nicht selten verwechselt werden. Bei der Kurzsichtigkeit haben Betroffene Schwierigkeiten, weit entfernte Objekte klar zu sehen, da das Licht vor der Netzhaut fokussiert wird. In der Nähe können kurzsichtige Menschen jedoch scharf sehen.
Weitsichtigkeit hingegen tritt auf, wenn das Licht hinter der Netzhaut fokussiert wird. Weitsichtige Menschen können oft entfernte Objekte klar sehen, haben jedoch Schwierigkeiten beim Nahsehen, wie beim Lesen oder Arbeiten am Computer. In dieser Hinsicht ähnelt die Weitsichtigkeit auch der Alterssichtigkeit.
Sowohl Kurzsichtigkeit als auch Weitsichtigkeit haben allerdings oft genetische Ursachen und können durch eine falsche Augenform (zu langer oder zu kurzer Augapfel) entstehen. Anders als die Alterssichtigkeit, die altersbedingt auftritt, können Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit bereits in jungen Jahren diagnostiziert werden.
Sonderfall Alterssichtigkeit: Wie sich die Sicht im Alter verändern kann
Alterssichtigkeit (Presbyopie) ist keine klassische Fehlsichtigkeit wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, sondern eine natürliche Alterserscheinung, die sehr viele Menschen ab dem 40. Lebensjahr betrifft. Deshalb spricht man bei der Alterssichtigkeit auch nicht von einer Augenerkrankung.
Mit zunehmendem Alter kann das Auge die Fähigkeit einbüßen, nahe Objekte scharf zu stellen. Patienten schildern mir dann häufig, dass Texte, Preisschilder oder Handy-Schriften nur noch mit ausgestrecktem Arm gut lesbar sind.
Im Gegensatz zur Weitsichtigkeit, die genetisch bedingt ist und schon in jungen Jahren auftritt, entsteht die Alterssichtigkeit durch den normalen Alterungsprozess der Linse. Betroffene bemerken diese Veränderung meist zuerst beim Lesen oder bei der Arbeit im Nahbereich. Auch bei gutem Sehvermögen in der Ferne benötigen Menschen mit Presbyopie oft eine Lesebrille, um den Verlust der Nahsicht auszugleichen.
Warum man im Alter vermeintlich weitsichtig wird
Die Hauptursache, warum man im Alter Symptome entwickelt, die einer Weitsichtigkeit ähneln, liegt im natürlichen Alterungsprozess des Auges. Mit den Jahren verliert die Augenlinse zunehmend an Elastizität. Diese Flexibilität ist jedoch entscheidend, um Objekte in verschiedenen Entfernungen scharf zu sehen, besonders im Nahbereich.
Zudem wird der Ziliarmuskel, der die Linse zur Fokussierung wölbt, im Alter weniger stark. Dies führt zu einer eingeschränkten Akkommodation, wodurch das Nahsehen unscharf wird.
Im Gegensatz zu Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit, die auf eine veränderte Form des Augapfels zurückzuführen sind, entsteht die Presbyopie durch die nachlassende Fähigkeit der Linse, sich auf nahe Objekte einzustellen. Dies macht es notwendig, Gegenstände weiter wegzuhalten, um sie scharf zu sehen, was oft als störend empfunden wird – besonders in alltäglichen Situationen wie beim Lesen oder Arbeiten.
Wie schon angesprochen, setzt die Alterssichtigkeit üblicherweise ab dem 40. Lebensjahr ein und äußert sich als ein fortschreitender Prozess. Dieser Prozess ist dann etwa ab dem 65. Lebensjahr abgeschlossen: Hier liegt der Nahpunkt (dieser gibt Aufschluss über die kürzeste Entfernung, in der scharfes Sehen noch möglich ist) bei etwa 2 Metern. ¹
¹ Apotheken-Umschau: Alterssichtigkeit (Presbyopie). https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/augenkrankheiten/alterssichtigkeit-presbyopie-733541.html.
Diagnose und Behandlung von Alterssichtigkeit – von Sehhilfen bis Augenlasern
Die Diagnose der Alterssichtigkeit erfolgt durch einen Augenarzt, der mithilfe von Sehtests den Grad der Presbyopie bestimmt. Insbesondere von der klassischen Weitsichtigkeit ist die Alterssichtigkeit nur schwer allein über die Symptome zu diagnostizieren, die sich immerhin stark ähneln.
Neben der klassischen Lesebrille, die speziell für das Nahsehen entwickelt wurde, gibt es auch modernere Lösungen, um den Sehfehler zu korrigieren. Eine Gleitsichtbrille etwa ermöglicht eine stufenlose Sichtkorrektur für verschiedene Entfernungen. Für Menschen, die keine Brille tragen möchten, bieten sich multifokale Kontaktlinsen als Alternative an.
Die refraktive Chirurgie bietet ebenfalls Möglichkeiten, um die Alterssichtigkeit zu behandeln. Bei Bányai Neue Augen etwa werden verschiedene Laserbehandlungen zur dauerhaften Korrektur der Alterssichtigkeit angeboten. Zu den fortschrittlichsten Verfahren zählt PRESBYOND®, das mithilfe von Laser Blended Vision die Tiefenschärfe erweitert, indem ein Auge für die Fernsicht, das andere für die Nahsicht und beide Augen für die Zwischenentfernungen, optimiert wird.
Aus diesen unterschiedlichen Seh-Eindrücken erstellt das Gehirn ein scharfes Bild, sodass die Alterssichtigkeit ausgeglichen werden kann.
Auch mit Monovision konnten sehr gute Erfahrungen gemacht werden, die auf einem ähnlichen Prinzip beruht wie das PRESBYOND®-Verfahren und ebenfalls als besonders schonend gilt. Daneben bietet Bányai Neue Augen auch den refraktiven Linsentausch (RLE) an, bei dem die natürliche Linse durch eine multifokale Kunstlinse ersetzt wird.
Diese modernen Behandlungsmethoden bieten eine langfristige Lösung und ermöglichen vielen Patienten auch im Alter ein unabhängiges Leben ohne Brille.
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