Alterssichtigkeit vs. Kurzsichtigkeit: Worin liegen die Unterschiede?

Wenn Altersweitsichtigkeit bei Kurzsichtigkeit auftritt, sind gleich mehrere Sehbereiche beeinträchtigt. Denn während die Myopie die Sicht in die Ferne beeinträchtigt, erschwert es die altersbedingte Sehschwäche, in der Nähe scharf zu sehen. Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit müssen also gemeinsam behandelt werden, um die Sehschärfe in unterschiedlichen Entfernungen zu verbessern.
Was man konkret tun kann, wenn sich bei Kurzsichtigkeit zusätzlich eine Alterssichtigkeit bemerkbar macht, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Können Kurzsichtige altersweitsichtig werden?

Die kompakte Antwort: Ja, auch kurzsichtige Menschen können mit zunehmendem Alter altersweitsichtig werden. Kurzsichtigkeit bzw. Myopie bedeutet, dass der Augapfel zu lang ist oder aber die Brechkraft der Linse zu stark. Die Folge: Das Licht wird nicht auf, sondern vor der Netzhaut gebündelt. Dies führt dazu, dass entfernte Objekte unscharf erscheinen, während nahe Objekte scharf gesehen werden.

Die Ursache der Alterssichtigkeit liegt aber nicht in der Länge des Augapfels. Vielmehr verliert die Augenlinse mit dem Alterungsprozess an Elastizität, wodurch die Akkommodationsfähigkeit abnimmt. Diese Fähigkeit des Auges, sich auf verschiedene Entfernungen einzustellen (Akkommodation), ist Voraussetzung für das scharfe Sehen in der Nähe.

Die Presbyopie oder Altersweitsichtigkeit ist dabei ein natürlicher Vorgang, der bei allen Menschen auftritt, unabhängig von bereits bestehenden Fehlsichtigkeiten. Somit können kurzsichtige Menschen nicht nur in der Ferne, sondern im Laufe des Lebens auch in der Nähe Sehprobleme bekommen.

Altersweitsichtigkeit erklärt

Auswirkungen auf Kurzsichtigkeit

Eine Kombination von Kurzsichtigkeit und Altersweitsichtigkeit bedeutet, dass sowohl das Sehen in der Ferne als auch im Nahbereich beeinträchtigt ist. Die gewohnte Fernbrille korrigiert zwar die Kurzsichtigkeit, macht das Lesen oder Arbeiten in der Nähe jedoch nicht einfacher. Mit einer Lesebrille können kurzsichtige Menschen nahe Objekte scharf sehen, aber entfernte Objekte bleiben wiederum unscharf.

Diese Situation kann zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. Die ständige Notwendigkeit, die Brille auf- und abzusetzen bzw. zu wechseln, ist nicht nur lästig, sondern kann auch zu Kopfschmerzen und Ermüdung der Augen führen.

Die unterschiedlichen Dioptrienwerte für Nähe und Ferne erfordern eine angepasste Sehhilfe, die beide Fehlsichtigkeiten berücksichtigt. Hier wird ein Besuch beim Augenarzt oder Optiker notwendig, um eine geeignete Lösung zu finden, sobald man erste Symptome bemerkt.

Wie sich Altersweitsichtigkeit bei Kurzsichtigkeit zeigt

Die ersten Symptome der Altersweitsichtigkeit bei kurzsichtigen Menschen äußern sich oft darin, dass das Lesen mit aufgesetzter Fernbrille unscharf wird. Kleine Schrift erscheint verschwommen, und es wird schwierig, im Nahbereich Details zu erkennen.

Ohne Brille ist das Lesen zwar gerade am Anfang oft noch möglich, weil die Myopie die Presbyopie teilweise ausgleichen kann. Das Sehen in die Ferne aber bleibt beeinträchtigt. Dieses Problem entsteht, weil die Brechkraft des Auges für die Nähe nicht mehr ausreicht. Die nachlassende Akkommodation der Augenlinse führt dazu, dass sich das Auge nicht mehr ausreichend auf nahe Objekte einstellen kann.

Die bisherige Sehhilfe korrigiert nur die Kurzsichtigkeit, berücksichtigt aber nicht die zusätzlich auftretende Altersweitsichtigkeit. Diese Doppelbelastung des visuellen Systems kann zu Augenmüdigkeit oder Kopfschmerzen führen.

Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit gemeinsam behandeln

Um sowohl Kurzsichtigkeit als auch Altersweitsichtigkeit effektiv zu korrigieren, gibt es verschiedene Ansätze. Zwar hängt es von Ihren individuellen Bedürfnissen und Voraussetzungen ab, welcher Ansatz für Sie der beste ist – hier jedoch eine Übersicht zu den kombinierten Behandlungsmöglichkeiten von Kurzsichtigkeit und Altersweitsichtigkeit.

Brillen und Kontaktlinsen gegen Presbyopie und Myopie

Eine bewährte Methode ist die Verwendung von Gleitsichtbrillen, die stufenlose Übergänge zwischen Nahsicht und Fernsicht ermöglichen. Sie enthalten spezielle Brillengläser mit unterschiedlichen Dioptrienwerten und erlauben so ein scharfes Sehen in allen Entfernungen. Alternativ können bifokale Brillen eingesetzt werden, die getrennte Bereiche für Nähe und Ferne haben.
Für Kontaktlinsenträger gibt es multifokale Kontaktlinsen, die ähnlich wie Gleitsichtbrillen funktionieren. Denn Multifokallinsen können ebenfalls in mehreren Distanzen ein jeweils scharfes Bild erzeugen.

Eine andere Option ist die Monovision durch Kontaktlinsen, bei der ein Auge für die Ferne und das andere für die Nähe korrigiert wird. Diese Methode erfordert jedoch eine Anpassungszeit und ist nicht für jeden geeignet.
Viele Kontaktlinsenträger kombinieren auch Linsen mit Brille. Um in die Ferne scharf zu sehen, tragen sie Kontaktlinsen, haben für die Nahsicht jedoch zusätzlich eine Lesebrille parat. Auf diese Weise müssen Betroffene nicht zwischen zwei unterschiedlichen Brillen wechseln, was im Alltag ansonsten relativ unpraktisch wäre.

Besonders wenn Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit gemeinsam auftreten, kann die Behandlung über traditionelle Sehhilfen mühsam werden. Viele Menschen entscheiden sich deshalb dazu, beiden Sehschwächen gemeinsam den Garaus zu machen, und wählen eine Augenbehandlung.

Altersweitsichtigkeit und Kurzsichtigkeit lasern – zwei auf einen Streich

Eine dauerhafte Lösung bieten wir bei Bányai Neue Augen dank der refraktiven Chirurgie: Durch Augenlasern können sowohl Kurzsichtigkeit als auch Altersweitsichtigkeit korrigiert werden.

Verfahren wie die PRESBYOND®- oder die Monovision-Methode passen die Form der Hornhaut an und ändern so die Brechkraft des Auges. Dabei wird ein Auge für eher nahe, andere für weite Distanzen optimiert, um vom Gehirn ein insgesamt scharfes Bild erzeugen zu lassen. Solche Eingriffe dauern nur kurz, können den Alltag nach einer entsprechenden Eingewöhnungszeit aber deutlich erleichtern.

Eine weitere Option ist der refraktive Linsentausch (RLE), der auch bei Menschen mit Weitsichtigkeit (Hyperopie) häufig eingesetzt wird. Hier werden die natürlichen, starren Augenlinsen durch Kunstlinsen ersetzt. Gleichzeitig kann es nach einem solchen Linsentausch auch zu keinem Grauen Star mehr kommen.

Sie sehen also: Auch bei einem gemeinsamen Auftreten von Kurzsichtigkeit und Altersweitsichtigkeit gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die Beschwerden im Alltag zu lindern – mit Augenlasern sogar langfristig. Um bei dieser Fülle an Optionen die Übersicht zu behalten, bieten wir neben umfangreichen Voruntersuchungen auch individuelle Beratungsgespräche an, um für Sie die ideale Laserbehandlung bei Alterssichtigkeit zu finden.