Dioptrien: Was bedeuten sie und welcher Wert ist normal?
Über den Begriff „Dioptrien“ stolpert zwangsläufig, wer sich schon einmal mit seiner Sehstärke befasst hat und womöglich unter einer diagnostizierten Fehlsichtigkeit leidet. Dioptrien beschreiben nämlich die Brechkraft von Linsen und geben an, wie stark sie Licht brechen können, um es korrekt auf Ihrer Netzhaut zu fokussieren.
Der Dioptrienwert ist nicht nur in der Diagnostik wichtig, sondern hat auch ganz praktische Auswirkungen auf die Behandlung einer Fehlsichtigkeit – sei es das Anfertigen einer Sehhilfe oder die Wahl einer Augenlaser-Behandlung.
Aber was genau sind Dioptrien? Wie berechnet man sie, und welcher Dioptrienwert ist normal? Diesen und weiteren Fragen gehen wir in diesem Beitrag nach.
Dioptrien – eine Definition
Eine Dioptrie (kurz dpt) ist eine Maßeinheit, die verwendet wird, um die optische Leistung einer Linse oder eines gekrümmten Spiegels auszudrücken. Die Dioptrie wird als Kehrwert der Brennweite in Metern definiert.
D= 1f
Hat beispielsweise eine Linse eine Brennweite von einem Meter, beträgt ihre optische Leistung 1 Dioptrie. Eine Linse mit einer kürzeren Brennweite hat mehr Dioptrien, da sie Licht schärfer brechen und schneller fokussieren kann.
Diese Maßeinheit findet auch Anwendung in der Augenheilkunde bzw. in der Augenoptik – um nämlich die Brechkraft des Auges bzw. der Linse im Augapfel anzugeben. Sie bildet die Grundlage, um die Sehkraft des menschlichen Auges zu bestimmen und ggf. festzulegen, wie eine Behandlung auszusehen hat. Das kann die Stärke der Brillengläser einer Lesebrille oder Gleitsichtbrille betreffen, aber auch ein mögliches Verfahren zum Lasern einer Fehlsichtigkeit.
Welcher Dioptrienwert ist normal?
Der optimale Dioptrienwert beim Auge liegt bei 0. Damit ist eine zu 100 % scharfe Sicht sowohl im Nah- als auch im Fernbereich möglich.
Allerdings ist nicht jede leise Abweichung von diesem theoretischen Idealwert problematisch: Ab einer Abweichung von 0,5 kann eine Behandlung sinnvoll sein; bei einem deutlich höheren Dioptrienwert (in der Regel über +/- 1) spricht man aber nicht mehr von einer leichten Fehlsichtigkeit – hier sollte gehandelt werden.
0 dpt – Normalsichtigkeit
0 bis +/-1 dpt – leichte Fehlsichtigkeit
+/-1 bis +/-5 dpt – mittlere Fehlsichtigkeit
+/-5 dpt oder höhere Werte – starke Fehlsichtigkeit
Dioptrienwerte feststellen
Dioptrienwerte werden durch einen Sehtest bestimmt, der von einem Augenarzt oder Optiker durchgeführt wird. Mithilfe eines Refraktometers und verschiedener Linsenstärken wird gemessen, wie stark die Linse das Licht brechen muss, um auf der Netzhaut ein scharfes Bild zu erzeugen.
Der Test beinhaltet das Lesen von Buchstaben in unterschiedlicher Größe und Entfernung, um die genaue Sehstärke zu ermitteln. Die ermittelten Dioptrienwerte geben an, welche Korrektur durch Brillen, Kontaktlinsen oder Augenlasern notwendig ist, um optimales Sehen zu gewährleisten.
Dioptrienwerte und verschriebene Linsen
Wenn Sie einen Augenarzt oder Optiker besuchen, bestimmt dieser mittels Sehtest, wie viele Dioptrien Ihr Auge benötigt, um Ihre Sehschärfe auf ein normalsichtiges Auge anzupassen. Die Zahlen auf Ihrem Rezept bzw. Brillenpass repräsentieren die Dioptrien, die benötigt werden, um das Licht auf Ihrer Netzhaut zu fokussieren und Ihnen klares Sehen mit optimaler Sehstärke zu ermöglichen.
Gut zu wissen bei höheren Dioptrienwerten: Hier kann es sein, dass man einen unterschiedlichen Wert für die verschriebene Sehhilfe annehmen muss, je nachdem, ob man zu einer Brille oder Kontaktlinsen greift.
Das Brillenrezept verstehen: SPH, Zylinder und Achse
Natürlich ist es vor allem am Optiker, Ihr Brillenrezept zu lesen und eine entsprechende Sehhilfe vorzuschlagen. Dennoch interessiert viele Menschen, was Werte wie SPH, CYL oder AXIS auf Ihrem Rezept bedeuten – Grund genug, um sie in aller Kürze zu erklären.
Der SPH-Wert (Sphärenwert) gibt die Stärke der sphärischen Korrektur an, die notwendig ist, um Ihre Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Er wird in Dioptrien (dpt) gemessen. Ein negativer SPH-Wert bedeutet Kurzsichtigkeit (Myopie), während ein positiver SPH-Wert Weitsichtigkeit (Hyperopie) anzeigt. Dieser Wert bestimmt, wie stark das Licht gebrochen werden muss, um auf der Netzhaut ein scharfes Bild zu erzeugen.
Der Zylinderwert (CYL) gibt die Stärke der Korrektur für Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) an. Astigmatismus entsteht durch eine ungleichmäßige Krümmung der Hornhaut, die zu verschwommenem Sehen führt. Der CYL-Wert kann positiv oder negativ sein und zeigt, wie stark die Linse das Licht in einer bestimmten Richtung brechen muss, um die Verzerrung zu korrigieren.
Die Achse (Axis) gibt die Richtung des Astigmatismus an und wird in Grad gemessen, auf einer Skala von 0° bis 180°. Dieser Wert gibt an, in welchem Winkel die Korrektur des Astigmatismus erfolgen muss. Der AXIS-Wert ist nur relevant, wenn auch ein CYL-Wert im Brillenrezept angegeben ist, da er die genaue Ausrichtung der Zylinderkorrektur bestimmt.
Ein Brillenrezept kann auch zusätzliche Werte wie den Additionswert (ADD) enthalten, der die Stärke der Nahkorrektur für Gleitsichtbrillen oder Lesebrillen angibt. Dieser Wert ist besonders wichtig bei Alterssichtigkeit (Presbyopie).
Dioptrien und Sehprobleme
Die meisten Sehprobleme resultieren aus der Unfähigkeit des Auges, Licht korrekt auf die Netzhaut zu fokussieren. Dieses Problem ist in der Regel auf die Form des Auges zurückzuführen. Fehlsichtigkeiten, deren Ausprägung mit diesem Brechwert angegeben wird, sind:
- Myopie (Kurzsichtigkeit): Steht vor der Dioptrienzahl ein Minuszeichen, kann dies eine Kurzsichtigkeit ausdrücken. Wenn Sie kurzsichtig sind, erscheinen entfernte Objekte verschwommen. Diese Bedingung wird dadurch verursacht, dass Ihr Auge zu lang oder die Hornhaut zu gekrümmt ist, sodass das Licht vor der Netzhaut fokussiert wird. Brillen oder Kontaktlinsen für Myopie haben negative Dioptrienwerte.
- Hyperopie (Weitsichtigkeit): Weitsichtige Menschen sehen entfernte Objekte besser als nahe. Dies tritt auf, wenn das Auge zu kurz oder die Hornhaut nicht ausreichend gekrümmt ist, wodurch das Licht hinter der Netzhaut fokussiert wird. Brillen oder Kontaktlinsen für Hyperopie haben positive Dioptrienwerte (z.B. +3 Dioptrien).
- Astigmatismus (Hornhautverkrümmung): Dies tritt auf, wenn die Krümmung der Hornhaut ungleichmäßig ist und zu einer verschwommenen Sicht in allen Entfernungen führen kann. Linsen zur Korrektur von Astigmatismus sind speziell gestaltet, um die unregelmäßige Form der Hornhaut auszugleichen.
- Altersweitsichtigkeit (Presbyopie): Die Alterssichtigkeit kann viele Menschen im Laufe ihres Lebens betreffen, denn sie resultiert aus dem natürlichen Alterungsprozess der Augenlinse. Bei dieser Sehschwäche verschlechtert sich die Fähigkeit zur Akkommodation, sodass gerade im Nahbereich scharfes Sehen zunehmend schwieriger wird.
Warum eine Augenlaser-Behandlung in Betracht ziehen?
Während Brillen und Kontaktlinsen wirksame Lösungen sind, stellen sie doch nur temporäre Hilfsmittel dar, die regelmäßig aktualisiert werden müssen. Eine Augenlaser-Behandlung kann eine dauerhafte Lösung bieten, indem sie den Brechungsfehler an seiner Quelle – der Hornhaut – korrigiert. Dieses Verfahren passt die Form der Hornhaut an, um sicherzustellen, dass Licht direkt auf die Netzhaut fokussiert wird, was die Notwendigkeit für korrektive Linsen möglicherweise vollständig eliminiert.
Eine Augenlaser-Behandlung kann eine Reihe von Dioptrien korrigieren und es vielen Menschen mit Myopie, Hyperopie und Astigmatismus ermöglichen, eine sehr gute Sehleistung zu erreichen. Folgende Gründe sprechen für eine Augenlaserbehandlung:
- Langfristige Lösung: Im Gegensatz zu Brillen oder Kontaktlinsen passt eine Augenlaser-Behandlung die Hornhaut dauerhaft an, indem sie das zugrunde liegende Problem Ihrer Sehprobleme angeht.
- Kosteneffektiv über die Zeit: Obwohl die anfänglichen Kosten höher sein mögen als bei Brillen oder Kontaktlinsen, können Sie langfristig dadurch Geld sparen, da in den meisten Fällen eine Sehhilfe unnötig wird.
- Lebensstilvorteile: Befreien Sie sich von den täglichen Unannehmlichkeiten von Brillen oder Kontaktlinsen. Genießen Sie Aktivitäten wie Schwimmen, Laufen und andere Sportarten ohne Sorgen.
Augenlasern bei Fehlsichtigkeiten – bis wie viel Dioptrien geht das?
Das Augenlasern kann Fehlsichtigkeiten in einem breiten Dioptrienbereich korrigieren. Bei Myopie können in der Regel Werte bis -10 Dioptrien behandelt werden, während Hyperopie bis +5 Dioptrien korrigiert werden kann. Astigmatismus kann bis etwa 6 Dioptrien korrigiert werden.
Die genaue Grenze hängt jedoch von der individuellen Hornhautdicke und -form ab. Vor einer Laserbehandlung ist eine ausführliche Voruntersuchung notwendig, um die Eignung für das Verfahren zu bestimmen und die besten Ergebnisse zu gewährleisten.
Als Alternative zum Augenlasern kann auch ein Linsentausch erwogen werden. Dieser zählt zwar nicht zu den klassischen Augenlaser-Verfahren, eignet sich dafür aber auch für Menschen mit dünner Hornhaut oder starker Fehlsichtigkeit.
Methoden zum Augenlasern – abhängig von Dioptrien und Fehlsichtigkeit
Bei Bányai Neue Augen stehen verschiedene moderne Methoden zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten zur Verfügung. Diese Verfahren sind speziell auf unterschiedliche Dioptrienwerte und Sehschwächen abgestimmt:
SMILE® pro – Das SMILE® pro-Verfahren ist eine minimalinvasive Methode, die besonders bei Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung eingesetzt wird. Es ist geeignet für Myopie bis zu -10 Dioptrien und Astigmatismus bis zu 5 Dioptrien. Dieses Verfahren erfordert keine Flap-Erstellung, wodurch die Hornhaut stabil bleibt und die Regenerationszeit verkürzt wird. Es eignet sich gut für Patienten mit dünner Hornhaut und reduziert das Risiko trockener Augen nach der Operation.
Femto-LASIK – Femto-LASIK ist eine präzise und sichere Methode zur Korrektur von Kurzsichtigkeit bis zu -10 Dioptrien, Weitsichtigkeit bis zu +5 Dioptrien und Astigmatismus bis zu 5 Dioptrien. Diese Methode nutzt einen Femtosekundenlaser, um einen dünnen Hornhaut-Flap zu erstellen. Die darunterliegenden Gewebsschichten werden dann mit einem Excimer-Laser geformt, um die Brechkraft des Auges zu korrigieren.
PRK/LASEK – Diese Methoden sind Alternativen für Patienten mit dünner Hornhaut. Sie sind geeignet für Kurzsichtigkeit bis zu -6 Dioptrien, Weitsichtigkeit bis zu +2 Dioptrien und Astigmatismus bis zu 4 Dioptrien. PRK und LASEK entfernen die oberste Schicht der Hornhaut und formen die darunterliegende Schicht, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
PRESBYOND® Laser Blended Vision – PRESBYOND® ist speziell für die Behandlung von Alterssichtigkeit (Presbyopie) entwickelt worden. PRESBYOND® kombiniert die Vorteile der LASIK-Technologie mit einer speziellen Korrekturtechnik, die eine individuelle Anpassung ermöglicht. Dabei wird ein Auge für den Mittel- und Nahbereich, das andere für den Fernbereich optimiert. Beide Augen korrigieren hier den Zwischenbereich. Das Gehirn setzt die beiden Bilder dann zu einem scharfen Seheindruck zusammen.
Linsentausch – Der refraktive Linsenaustausch (RLE) ersetzt die natürliche Linse durch eine multifokale oder monofokale Kunstlinse. Diese Methode ist besonders geeignet für Patienten mit hoher Fehlsichtigkeit oder dünner Hornhaut, bei denen Laserbehandlungen nicht infrage kommen. Der Linsentausch bietet eine dauerhafte Korrektur von Fehlsichtigkeiten und ist auch eine bewährte Lösung für Altersweitsichtigkeit und andere Brechungsfehler.
Bányai Neue Augen bietet diese fortschrittlichen Verfahren in ihren modernen Zentren in Stuttgart und Karlsruhe an, um Patienten eine individuell abgestimmte Behandlung und die bestmöglichen Ergebnisse zu erbringen.
Machen Sie den nächsten Schritt
Sind Sie neugierig, ob Sie für eine Augenlaser-Behandlung geeignet sind?
Beginnen Sie mit unserem Eignungstest. Sie erhalten eine erste Einschätzung, inwiefern eine Laserbehandlung für Sie infrage kommt. Beantworten Sie dafür einige einfache Fragen (ca. 2 Minuten) zu Ihrem Sehvermögen und den bisherigen Sehhilfen.
Oder Sie vereinbaren direkt einen Beratungstermin bei uns in Stuttgart oder Karlsruhe. Hier finden alle Ihre Fragen Platz – ob zu den Kosten fürs Augenlasern, den Risiken bei einer Augenlaser-OP oder dem Verhalten nach dem Eingriff.
FAQs
Wieviel Dioptrienwert ist normal?
Ein normaler Dioptrienwert liegt bei 0, was bedeutet, dass keine Sehkorrektur erforderlich ist und das Auge Licht korrekt auf die Netzhaut fokussiert. Abweichungen von diesem Idealwert deuten auf eine Fehlsichtigkeit hin, die mit Brillen, Kontaktlinsen oder einer Augenlaserbehandlung korrigiert werden kann. Werte zwischen 0 und +/-0,5 Dioptrien gelten oft noch als gering und benötigen möglicherweise keine Korrektur.
Was sagt die Dioptrienzahl aus?
Die Dioptrienzahl gibt die Stärke der notwendigen Sehkorrektur an. Ein negativer Wert (z.B. -2 Dioptrien) bedeutet Kurzsichtigkeit, bei der entfernte Objekte unscharf erscheinen. Ein positiver Wert (z.B. +3 Dioptrien) weist auf Weitsichtigkeit hin, bei der nahe Objekte unscharf sind. Der Dioptrienwert zeigt an, wie stark eine Linse das Licht brechen muss, um ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen.
Ist minus 2 Dioptrien viel?
Minus 2 Dioptrien gelten als mittlere Kurzsichtigkeit. Personen mit diesem Wert haben Schwierigkeiten, entfernte Objekte klar zu sehen, während die Nahsicht in der Regel weniger beeinträchtigt ist. Diese Stärke erfordert normalerweise das Tragen einer Brille oder Kontaktlinsen, um eine klare Fernsicht zu gewährleisten.
Was bedeutet 4 Dioptrien?
Ein Wert von +4 Dioptrien weist auf eine mittlere bis starke Weitsichtigkeit hin, bei der nahe Objekte unscharf erscheinen. Umgekehrt deutet ein Wert von -4 Dioptrien auf eine mittlere bis starke Kurzsichtigkeit hin, bei der entfernte Objekte unscharf sind. In beiden Fällen ist eine Korrektur durch Brillen, Kontaktlinsen oder eine Augenlaserbehandlung notwendig, um eine klare Sicht zu ermöglichen.
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