Unterschiede zwischen Alterssichtigkeit und Weitsichtigkeit
Sehstörungen wie Alterssichtigkeit (Presbyopie) und Weitsichtigkeit (Hyperopie) führen häufig zu Unsicherheit, da sie ähnliche Symptome zeigen, jedoch unterschiedliche Ursachen haben.
Beide beeinträchtigen das Nahsehen, jedoch aus unterschiedlichen Gründen. Während Presbyopie eine natürliche Folge des Alterungsprozesses ist, tritt Weitsichtigkeit unabhängig vom Alter auf und hat strukturelle Ursachen im Auge.
In diesem Beitrag erklären wir die wichtigsten Unterschiede zwischen diesen beiden Sehfehlern und wie sie behandelt werden können.
Die Unterschiede zwischen Alterssichtigkeit und Weitsichtigkeit
Auch wenn sie sich teilweise ähneln, gibt es doch deutliche Unterschiede, anhand derer sich Alterssichtigkeit und Weitsichtigkeit unterscheiden lassen. Welche das sind und wie es zu ihnen kommt, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
Unterschiede in der Entstehung
Schon in ihren Ursachen lassen sich die beiden Sehschwächen unterscheiden. Denn Presbyopie entsteht durch den natürlichen Alterungsprozess der Augenlinse. Mit zunehmendem Alter verliert die Linse ihre Elastizität, die für die Fokussierung auf nahe Objekte erforderlich ist.
Der Ziliarmuskel, der für das Verformen der Linse verantwortlich ist, kann im Laufe der Zeit ebenfalls schwächer werden, was dazu führt, dass die Linse ihre Krümmung nicht mehr flexibel genug anpassen kann. Dies macht es schwierig, sich schnell von Nah- auf Fernsicht umzustellen.
Bei der Weitsichtigkeit hingegen ist, im Unterschied zur Presbyopie, der Augapfel oft zu kurz oder die Brechkraft der Hornhaut zu schwach. Dies führt dazu, dass das Licht, das ins Auge fällt, hinter der Netzhaut fokussiert wird, anstatt direkt darauf. Dadurch erscheinen nahe Objekte unscharf, während weiter entfernte Objekte oft besser erkannt werden.
Oft tritt diese Art der Fehlsichtigkeit schon in jungen Jahren, mitunter gemeinsam mit Astigmatismus auf. In solchen Fällen ist auch der Ausschluss von Altersweitsichtigkeit als alternative Erklärung der Symptome leichter – denn die Altersweitsichtigkeit tritt üblicherweise erst ab dem 40. Lebensjahr auf.
Typische Symptome – Unterschiede und Ähnlichkeiten
Die Symptome von Presbyopie und Hyperopie zeigen sich typischerweise durch Schwierigkeiten, nahe Objekte scharf zu sehen. Betroffene einer Alterssichtigkeit bemerken oft, dass sie Texte oder Gegenstände wie Bücher oder Smartphones weiter von den Augen entfernt halten müssen, um sie klar zu erkennen. Dies ist besonders bei schlechter Beleuchtung oder nach längeren Phasen des Nahsehens, wie beim Lesen oder Arbeiten am Computer, ausgeprägt.
Im Unterschied dazu sind diese Beschwerden bei weitsichtigen Menschen meist schon in jungen Jahren vorhanden. Und auch Folgeerscheinungen der beiden Sehschwächen ähneln sich: Hinzu kommen bei beiden häufig Kopfschmerzen und Müdigkeit der Augen, die durch die ständige Anstrengung entstehen. In manchen Fällen wird auch von einer erhöhten Lichtempfindlichkeit berichtet, insbesondere bei Dämmerung oder künstlichem Licht.
Diagnose beim Augenarzt – hier werden die Unterschiede deutlich
Um eindeutig unterscheiden zu können, ob man es mit einer Alterssichtigkeit oder einer Weitsichtigkeit zu tun hat, braucht es die Diagnose durch einen Augenarzt. Ein zentraler Test ist die Refraktionsmessung, bei der die Brechkraft des Auges und der Punkt, an dem das Auge nahe Objekte nicht mehr scharf sehen kann, überprüft werden.
Der Augenarzt kann durch spezifische Messungen und den Vergleich der Fern- und Nahsicht feststellen, ob es sich um Altersweitsichtigkeit oder Weitsichtigkeit handelt. Diese Unterscheidung ist ausschlaggebend für den weiteren Behandlungsverlauf.
Wie wir Weitsichtigkeit von Alterssichtigkeit unterscheiden können
Einen ersten Anhaltspunkt gibt uns schon das Alter des Patienten: Treten seine Beschwerden erst nach dem 40. Lebensjahr auf, tendiert man in der Diagnose schon klar zur Alterssichtigkeit. Aber die Unterschiede sind auch messbar.
Zunächst prüfen wir die Sehschärfe in der Nähe und in der Ferne, um festzustellen, welche Distanzen betroffen sind. Dann testen wir die Akkommodationsfähigkeit des Auges, also wie gut es sich auf verschiedene Entfernungen einstellen kann. Mithilfe von Refraktionsmessungen und spezieller Testlinsen ermitteln wir den genauen Brechungsfehler.
Bei Alterssichtigkeit zeigt sich typischerweise eine reduzierte Nahfokussierung aufgrund der nachlassenden Elastizität der Linse. Bei Weitsichtigkeit können sowohl Nah- als auch Fernsicht betroffen sein, oft verursacht durch einen zu kurzen Augapfel.
– Bányai Neue Augen
Unterschiede in der Behandlung
In der Behandlung schließlich zeigen sich die Unterschiede zwischen Alterssichtigkeit und Weitsichtigkeit am deutlichsten.
Beide Sehschwächen lassen sich einerseits durch Sehhilfen ausgleichen, wobei für die Behandlung der Alterssichtigkeit häufig zu Gleitsichtbrillen gegriffen wird. Aber auch Kontaktlinsen sind ein möglicher Ansatz.
Für eine dauerhafte Lösung hingegen gibt es eine Vielzahl an modernen Methoden, wie man sowohl Alterssichtigkeit als auch Weitsichtigkeit lasern und behandeln kann.
In unserer Praxis verwenden wir bei Weitsichtigkeit hauptsächlich die Femto-LASIK, den refraktiven Linsentausch sowie das A-PRK-Verfahren. Bei der Alterssichtigkeit dagegen haben wir mit PRESBYOND®, Monovision und – wiederum – dem Linsentausch überzeugende Erfahrungen gemacht.
Alterssichtigkeit vs. Weitsichtigkeit: Die Unterschiede im Überblick
Die Unterscheidung zwischen Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) und Weitsichtigkeit (Hyperopie) kann anhand der Symptome oft schwierig sein, da beide Sehfehler das Nahsehen beeinträchtigen. Patienten berichten in beiden Fällen häufig von unscharfem Sehen beim Lesen oder Arbeiten am Computer. Da jedoch unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, ist eine exakte Diagnose wichtig, um die geeignete Behandlung zu wählen.
Bei der Altersweitsichtigkeit verliert die Augenlinse im Laufe des Lebens ihre Elastizität, was das Fokussieren auf nahe Objekte erschwert. Weitsichtigkeit hingegen ist eine angeborene Fehlsichtigkeit, bei der der Augapfel zu kurz ist oder die Hornhaut eine zu geringe Brechkraft aufweist, wodurch das Licht hinter der Netzhaut fokussiert wird. Beide Sehschwächen betreffen das Nahsehen, aber ihre Entstehung und Behandlung unterscheiden sich grundlegend.
Da die Symptome oft sehr ähnlich sind, ist die genaue Unterscheidung ohne eine gründliche Untersuchung schwierig. Ein kompetenter Augenarzt verfügt jedoch über das Know-how sowie die nötigen diagnostischen Geräte und führt verschiedene Sehtests durch, um festzustellen, ob eine Altersweitsichtigkeit oder eine Weitsichtigkeit vorliegt.
Dabei wird die Brechkraft des Auges gemessen und die Fähigkeit des Auges, zwischen Nah- und Fernsicht zu wechseln, getestet.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch bespricht der Arzt gemeinsam mit dem Patienten die geeigneten Behandlungsmöglichkeiten, die von Brillen oder Kontaktlinsen bis hin zu modernen Laserbehandlungen und Augen-OPs wie PRESBYOND®, Monovision, oder einem refraktiven Linsentausch reichen.
Dank dieser Technologien kann die Sehkraft sowohl bei Alters- als auch bei Weitsichtigkeit dauerhaft verbessert werden.
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