Fremdkörper, die in das Auge eindringen, können die schmerzempfindliche Hornhaut oder Bindehaut des Auges verletzen. Auf diese Weise können Entzündungen der Hornhaut, sowie Hornhauterosionen hervorgerufen werden.
Da in den meisten Fällen nur kleine Partikel in das Auge gelangen, können Sie gut selbst Erste Hilfe leisten. Kann der Fremdkörper nicht einfach entfernt werden und tritt keine Besserung des Fremdkörpergefühls im Auge ein, sollten Sie dringend einen Termin beim Augenarzt buchen. Speziell wenn es sich um Metall, Holz oder Glassplitter handelt.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie selbst am besten auf Fremdkörper im Auge reagieren, welche Gefahren diese mit sich bringen und wann es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen.
In der Regel werden Fremdkörper im Auge allein durch die Tränenflüssigkeit wieder aus dem Auge gespült. Ist das nicht der Fall, sollten Sie selbst schnellstmöglich Erste Hilfe leisten.
Sind Fremdkörper ins Auge gelangt, gilt es schnell zu handeln. Bereits das Auge selbst versucht durch Tränen und Blinzeln den Eindringling loszuwerden. Zeigt dies keinen Erfolg, haben Sie gute Chancen den Fremdkörper selbst oder mithilfe einer zweiten Person zu entfernen.
Achten Sie dabei stets darauf sauber, vorsichtig und in Richtung der Nasenwurzel vorzugehen. So vermeiden Sie zusätzliche Reizungen und Verunreinigungen. Da das Auge durch die Reinigung nicht gereizt werden soll, empfiehlt es sich zu tupfen, statt das Auge auszuwischen.
Besteht der Verdacht, dass Chemikalien ins Auge gelangt sind, ist es besonders wichtig mit viel sauberem Wasser gründlich zu spülen. Zusätzlich sollten Sie so schnell wie möglich einen Augenarzt aufsuchen, welcher auf mögliche Verätzungen untersuchen kann.
Ein Fremdkörpergefühl im Auge ist nicht in jedem Fall auf einen tatsächlichen Fremdkörper zurückzuführen. Häufig liegen auch verschiedene äußere Reize der Wahrnehmung zugrunde. Dazu gehören beispielsweise:
Zusätzlich kommen auch verschiedene Augenerkrankungen infrage, welche ein unangenehmes Reiz- und Druckgefühl mit sich bringen. Zu den bekanntesten zählen:
Da das Auge zu den empfindlichsten Sinnesorganen des Körpers gehört, bringt ein Fremdkörper im Auge nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch diverse Risiken mit sich.
Liegt der Fremdkörper nur auf der Augenoberfläche, lässt er sich in der Regel gut entfernen. Mögliche Beschwerden wie ein störendes Druckgefühl auf den Augen oder eine gerötete Bindehaut lassen so schnell nach.
Kommt es durch einen scharfkantigen Splitter zu einer Verletzung des Auges, können ernstzunehmende Symptome auftreten. Diese(s) sind je nach Schwere der Verletzung unterschiedlich stark. Haben Sie mit einer der folgenden Beschwerden zu kämpfen, sollten Sie sich einem Augenarzt vorstellen.
Da ausschließlich ein Augenarzt feststellen kann, ob und wie stark der eingedrungene Fremdkörper das Auge verletzt hat, ist ein Arztbesuch in jedem Fall ratsam. Hinzu kommt, dass bestimmte Fremdkörper wie kleine Splitter oder Kalk im Auge generell nur von einem Arzt entfernt werden sollten. So wird die Kontrolle quasi unumgänglich.
Auf dem Weg zum Augenarzt sollten Sie das betroffene Auge vorsichtig abdecken, um zu verhindern, dass Sie den Fremdkörper verschieben oder das Auge anderweitig verletzen oder verunreinigen.
Dafür eignet sich beispielsweise eine sterile Auflage oder zumindest die eigene hohle Hand. Diese muss gereinigt und anschließend über das Auge gehalten werden. Auch erst nach dem Entfernen des Fremdkörpers können Anzeichen für eine ernste Augenverletzung auftreten. Solche Anzeichen sind:
Auf diese Symptome hin muss zwingend reagiert und ein Augenarzt oder eine Augenklinik so schnell wie möglich aufgesucht werden. Andernfalls riskieren Sie eine dauerhafte Beeinträchtigung ihres Sehvermögens.
Zunächst werden Sehschärfe und Augendruck in einer Voruntersuchung überprüft. Dann informiert sich der behandelnde Arzt nach dem Hergang des Unfalls und untersucht das verletzte Auge äußerlich.
Anschließend werden je nach Schweregrad der Verletzung verschiedene Untersuchungen durchgeführt, welche abklären sollen, wie stark die Hüllen des Auges verletzt worden sind.
Der Augenarzt sieht sich den Augenhintergrund an und es werden Lid und Pupillenfunktion untersucht. Auch die Augenbeweglichkeit und -stellung können bei hochgradigen Verletzungen beeinträchtigt sein und werden überprüft.
In einzelnen Fällen kann eine Röntgenuntersuchung oder eine Untersuchung mittels Ultraschall und/oder CT notwendig sein. So können Metallpartikel erkannt und lokalisiert werden. Besteht der Verdacht auf einen nicht-metallischen Fremdkörper im Auge, kann auch eine MR-Untersuchung angeordnet werden.
Die Art der Behandlung durch den Augenarzt hängt vom Ausmaß eventueller Augenverletzungen ab. Befindet sich der Fremdkörper oberflächlich in der Hornhaut, kann der Arzt unter dem sogenannten Spaltlampenmikroskop das Partikel vorsichtig lösen und in vielen Fällen noch verbliebene Verunreinigungen mit feinen Instrumenten entfernen.
Unter Umständen muss er zum Entfernen das Augenlid nach oben klappen. Ob und wie sehr ihre Hornhaut verletzt wurde, kann er mithilfe von speziellen gefärbten Augentropfen feststellen. Liegt der Fremdkörper tiefer im Auge, ist meist ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Fremdkörper können auch vermieden werden. Und zwar sollte bei bestimmten Tätigkeiten eine Schutzbrille getragen werden. Wie zum Beispiel beim Schleifen, Fräsen, Schweißen und der Arbeit mit ätzenden Flüssigkeiten kann so eine Augenverletzung vermieden werden.
Doch nicht nur im Berufsalltag sollten Sie die Sicherheitsvorschriften beachten. Auch im privaten Bereich empfiehlt es sich, die Augen bei entsprechenden Arbeiten zu schützen. Dazu zählt neben sportlicher Aktivität auch die Gartenarbeit, bei der es häufig zu Hornhaut Verletzungen kommt.