Mythen über Alterssichtigkeit: Was stimmt wirklich?
Zahllose Mythen ranken sich rund um die Presbyopie. Das verwundert auch nicht, wo doch so viele Menschen im Laufe ihres Lebens von dieser Veränderung im Auge betroffen und dann oft auf eine Brille oder eine andere Sehhilfe angewiesen sind. Das Problem aber mit diesen Mythen: Einige von ihnen sorgen für Vorurteile, unbegründete Ängste, falsche Hoffnungen und ganz allgemein für Verunsicherung.
Dieser Beitrag räumt mit neun weit verbreiteten Mythen auf und zeigt, was wirklich hinter der Alterssichtigkeit steckt.
Mythos 1: Alterssichtigkeit ist eine Krankheit
Viele Menschen glauben, dass Alterssichtigkeit eine Krankheit ist, die diagnostiziert und behandelt werden muss. Zwar stimmt es, dass eine Diagnose und Behandlung nicht nur möglich, sondern auch wichtig sind. Eine Krankheit ist die Presbyopie aber nicht, sondern eine natürliche Folge des Alterungsprozesses.
Ab etwa dem 40. Lebensjahr verliert die Augenlinse vermehrt an Elastizität, wodurch sie weniger flexibel auf Nahsicht umstellen kann. Die Akkommodationsfähigkeit des Auges verringert sich. Dies führt dazu, dass das Lesen oder Fokussieren auf nahe Objekte zunehmend schwerfällt.
Presbyopie ist damit keine Erkrankung, sondern eine altersbedingte Veränderung des Auges, die früher oder später fast jeden betrifft. Sie lässt sich jedoch gut behandeln, beispielsweise durch Sehhilfen oder moderne Augenlaserbehandlungen.
Mythos 2: Nur ältere Menschen sind betroffen
Fairerweise muss man ja sagen, dass der Name vermuten lassen würde, Alterssichtigkeit würde nur Menschen im fortgeschrittenen Alter betreffen. Tatsächlich aber treten erste Symptome der Presbyopie oft bereits ab dem 40. Lebensjahr auf und verschlechtern sich dann zunehmend.
Der Beginn dieses Prozesses ist sogar schon früher anzusiedeln. Denn wir altern ein Leben lang, und so verliert auch die Augenlinse schon ab der Jugend kontinuierlich an Elastizität. Der Unterschied: Ab etwa dem 40. Lebensjahr kann ein kritischer Punkt überschritten werden, ab dem sich dieser Prozess in deutlich wahrnehmbaren Beschwerden zeigen kann.
Mythos 3: Nur die Nahsicht ist beeinträchtigt
Obwohl die Nahsicht von dieser Sehschwäche am stärksten betroffen ist, kann sie auch andere Aspekte der Sehkraft beeinträchtigen.
Viele Betroffene erleben Kopfschmerzen, Müdigkeit oder ein generelles Gefühl der Augenbelastung, weil ihre Augen ständig versuchen, sich an unterschiedliche Distanzen anzupassen.
Das ständige Wechseln zwischen Nah- und Fernsicht kann die Augen ermüden und die Sehfähigkeit insgesamt beeinträchtigen.
Besonders in Situationen, in denen man häufig zwischen verschiedenen Entfernungen fokussieren muss – etwa beim Autofahren oder im Sport – kann die Alterssichtigkeit die Sehqualität auch in der Ferne beeinflussen.
Mythos 4: Man kann Presbyopie durch den Lebensstil verhindern
Viele Erkrankungen – auch im Auge – lassen sich zwar mit einem gesunden Lebensstil beeinflussen, mitunter kann man ihnen sogar vorbeugen. Die Alterssichtigkeit macht hier aber leider eine Ausnahme. Denn der Verlust der Linsenelastizität hängt mit dem Altern an sich zusammen, nicht direkt mit einer bestimmten Ernährung. Auch der Verzicht auf Rauchen kann diese altersbedingte Sehschwäche nicht direkt verhindern. Die Betonung liegt hier aber jeweils auf „direkt“.
Denn der Lebensstil kann durchaus einen Einfluss darauf haben, wie sehr wir die Symptome einer Alterssichtigkeit als störend empfinden. Andere Augenerkrankungen, etwa der Graue Star oder die Altersbedingte Makuladegeneration, stehen in Zusammenhang mit Rauchen. Und auch der Mangel an Nährstoffen wie Vitamin A oder Omega-3-Fettsäuren kann bestimmte Sehprobleme begünstigen, die gemeinsam mit einer Altersweitsichtigkeit dann für eine insgesamt deutlich schlechtere Sicht sorgen.
Außerdem konnte festgestellt werden, dass Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck eine Alterssichtigkeit früher eintreten lassen können. Und auf diese Vorerkrankungen lässt sich über den Lebensstil in vielen – nicht allen – Fällen Einfluss nehmen.¹
Mythos 5: Nur Frauen sind betroffen
Einige Menschen haben den Eindruck, dass nur Frauen von Presbyopie betroffen sind. In Wahrheit betrifft Alterssichtigkeit sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen. Der Alterungsprozess der Augenlinse ist eine natürliche Entwicklung, die bei fast jedem Menschen auftritt, unabhängig vom Geschlecht.
Der Grund für diesen Irrglauben liegt schlicht in der Tatsache, dass Frauen eher zum Augenarzt gehen und der nachlassenden Sicht entgegenwirken, sobald sie entsprechende Symptome bemerken. Während es also geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit der Presbyopie geben kann und Frauen oft einen Diagnose-Vorsprung haben, sind Männer und Frauen insgesamt ziemlich gleich stark betroffen.¹
¹Gesundheitsinformation.de: Alterssichtigkeit (Presbyopie). https://www.gesundheitsinformation.de/alterssichtigkeit-presbyopie.html
Mythos 4: Man kann Presbyopie durch den Lebensstil verhindern
Viele Erkrankungen – auch im Auge – lassen sich zwar mit einem gesunden Lebensstil beeinflussen, mitunter kann man ihnen sogar vorbeugen. Die Alterssichtigkeit macht hier aber leider eine Ausnahme. Denn der Verlust der Linsenelastizität hängt mit dem Altern an sich zusammen, nicht direkt mit einer bestimmten Ernährung. Auch der Verzicht auf Rauchen kann diese altersbedingte Sehschwäche nicht direkt verhindern. Die Betonung liegt hier aber jeweils auf „direkt“.
Denn der Lebensstil kann durchaus einen Einfluss darauf haben, wie sehr wir die Symptome einer Alterssichtigkeit als störend empfinden. Andere Augenerkrankungen, etwa der Graue Star oder die Altersbedingte Makuladegeneration, stehen in Zusammenhang mit Rauchen. Und auch der Mangel an Nährstoffen wie Vitamin A oder Omega-3-Fettsäuren kann bestimmte Sehprobleme begünstigen, die gemeinsam mit einer Altersweitsichtigkeit dann für eine insgesamt deutlich schlechtere Sicht sorgen.
Außerdem konnte festgestellt werden, dass Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck eine Alterssichtigkeit früher eintreten lassen können. Und auf diese Vorerkrankungen lässt sich über den Lebensstil in vielen – nicht allen – Fällen Einfluss nehmen.
Mythos 5: Nur Frauen sind betroffen
Einige Menschen haben den Eindruck, dass nur Frauen von Presbyopie betroffen sind. In Wahrheit betrifft Alterssichtigkeit sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen. Der Alterungsprozess der Augenlinse ist eine natürliche Entwicklung, die bei fast jedem Menschen auftritt, unabhängig vom Geschlecht.
Der Grund für diesen Irrglauben liegt schlicht in der Tatsache, dass Frauen eher zum Augenarzt gehen und der nachlassenden Sicht entgegenwirken, sobald sie entsprechende Symptome bemerken. Während es also geschlechtsspezifische Unterschiede im Umgang mit der Presbyopie geben kann und Frauen oft einen Diagnose-Vorsprung haben, sind Männer und Frauen insgesamt ziemlich gleich stark betroffen.
Mythos 6: Presbyopie bleibt konstant
Dieser Mythos stimmt so zwar nicht, hat aber einen wahren Kern. Die Presbyopie ist grundsätzlich ein fortschreitender Prozess, der etwa ab dem 40. Lebensjahr in Erscheinung tritt. Von da an verschlechtert sich vor allem das Nahsehen zunehmend, sodass auch Sehhilfen regelmäßig überprüft und angepasst werden müssen.
Allerdings endet dieser Vorgang in der Regel um das 65. Lebensjahr. Hier hat die Presbyopie im Normalfall ihre maximale Ausprägung erreicht und es gibt keine nennenswerten Veränderungen mehr – weder zum Besseren noch zum Schlechteren.
Mythos 7: Augentraining kann Alterssichtigkeit vorbeugen
Es kursiert das Gerücht, dass man durch spezielle Augenübungen oder Augentraining die Alterssichtigkeit verhindern oder rückgängig machen kann. Dazu gibt es aber keine belastbaren Studien, sodass ich meinen Patienten solches Augentraining nicht empfehle. Denn diese nachlassende Sehleistung entsteht durch den Elastizitätsverlust der Augenlinse, und dieser Prozess ist nicht umkehrbar.
Zwar können Augenübungen in anderen Bereichen der Augengesundheit förderlich sein, etwa zur Entspannung der Augenmuskulatur oder bei langer Bildschirmarbeit, doch sie bieten keine Lösung gegen Presbyopie. Die einzige Möglichkeit, das scharfe Sehen im Nahbereich wiederherzustellen, ist die Verwendung von Sehhilfen oder eine gezielte Behandlung wie Augenlasern oder der Einsatz von Multifokallinsen.
Mythos 8: Wenn ich früher keine Brille gebraucht habe, werde ich nicht alterssichtig
Auch Menschen, die zeitlebens ohne Brillen und andere Sehhilfen ausgekommen sind und keine Fehlsichtigkeit hatten, sind von der Presbyopie betroffen. Sie betrifft fast jeden, da sie eine Folge des Alterungsprozesses der Augenlinse ist.
Auch bislang Normalsichtige können ab etwa dem 40. Lebensjahr eine verschlechterte Nahsicht entwickeln. Bei weitsichtigen Menschen können Beschwerden schon etwas früher bemerkbar werden, während Menschen mit leichter Kurzsichtigkeit die altersbedingte Sehschwäche womöglich etwas später feststellen.
Mythos 9: Augenlasern funktioniert nicht bei Alterssichtigkeit
Viele glauben, dass Augenlaserbehandlungen nur bei Kurz- oder Weitsichtigkeit funktionieren, nicht aber bei Alterssichtigkeit. Meine Patienten sind dann oft überrascht, wenn ich sie über die Möglichkeiten bei uns in der Praxis aufkläre.
Denn moderne Laser-Verfahren wie PRESBYOND® oder Monovision bieten jedoch eine effektive Lösung für die Presbyopie. Diese Laserverfahren ermöglichen es, die Brechkraft der Augenlinse anzupassen, sodass Betroffene wieder klar in verschiedenen Entfernungen sehen können – ganz ohne Brille oder Kontaktlinsen.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist das PRK-Verfahren. Hier wird die körpereigene Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Ein positiver Nebeneffekt: Auch ein eventueller Grauer Star wird mit dieser Methode gleich mitbehandelt, sodass auch in höherem Alter noch eine ungetrübte Sicht möglich ist.
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